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Warum der Wildapfel auch Holzapfel heißt

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Ein Apfel wurde 2013 zum Baum des Jahres gewählt – aber es war kein gewöhnlicher, einer, den man nicht in Gärten findet und der auch in der wilden Natur der selten ist: der Wildapfel. Was ihn von der Gartenpflanze unterscheidet, merkt man, wenn man mal in eine der kleinen Früchte beißt. Nur einen kleinen Bissen, bitte….

Der Wildapfel ist ein Genuss – fürs Auge

Nein, giftig sind die Früchte nicht, aber sehr sauer. Und das Fruchtfleisch beweist, warum man den Baum auch Holzapfel nennt: Es ist, nun ja, fest. Ein Genuss ist der Wildapfel (Malus sylvestris) aber trotzdem – fürs Auge. Er hat wunderschöne rosa-weiße Blüten, wie man auf dem Foto gut sehen kann.

Urvater des Kulturapfels 

Mit seinem kurzen, oft gekrümmten Stamm und der breiten, schirmförmigen Krone mit dornunbewehrten Ästen ist der Wildapfel, der zu den Rosengewächsen gehört, eigentlich gut zu erkennen. In Europa gibt es 20 Arten der Pflanze, die fünf bis zehn Meter hoch werden kann – selten sind sie alle. In der Berliner Natur ist das Gewächs fast vollkommen verschwunden, und auch in anderen Bundesländern sieht es nicht viel besser aus. Dabei könnte er sozusagen der Urvater unseres Kulturapfels sein!

Der Lebensraum ist fast verschwunden

Dass er so selten geworden ist, liegt daran, dass es die Landschaft, in der sich der Wildapfel wohlfühlt – Hecken, Gebüsche und Auenwälder – kaum noch gibt. Ich habe bisher nur einen einzigen Baum gesehen, vor vielen Jahren im April: ein rosafarbenes Blütenmeer mitten im Wald. Ein paar Monate später trug er winzige Äpfel, und deshalb kann ich das mit dem Geschmack auch bestätigen. Die Früchte waren so sauer, dass sich die Zunge gekräuselt hat.

Frost macht die Früchte genießbar

Ich habe aber gelesen, dass ein Herbstfrost die kleinen Äpfel genießbar macht, ähnlich wie bei der Schlehe. Nach dem Kälteschock könnte man sie zu Gelee verarbeiten. Früher wurden die sauren Früchte zum Haltbar-Machen von Speisen und zum Würzen von Salat eingesetzt. 

Neue Wildäpfel für Berlin

Wer gerne mal einen Wildapfelbaum in Berlin sehen möchte, sollte – am besten im Frühling – zur Gerlachwiese am Schwarzen Weg nahe der Revierförsterei Tegelsee kommen. Dort wurden am 25. April 2013 einige Bäumchen zum Internationalen Tag des Baumes gepflanzt. Wer sie sich ansehen will, der sollte, wenn er schon mal da ist, unbedingt noch einen Abstecher zur Dicken Marie machen – sie ist der älteste Baum Berlins.

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Der Beitrag Warum der Wildapfel auch Holzapfel heißt erschien zuerst auf Wildes Berlin.


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