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Die Himbeere – himmlische Frucht des Sommers

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Himbeere Foto: Silke Böttcher

Ich finde ja, im Sommer gibt es beinahe nichts Verlockenderes als eine Himbeere, die man sonnenwarm direkt vom Strauch pflückt (naja, Erdbeeren und Blaubeeren können schon mithalten). Und weil die Früchtchen gerade reif sind und man sie auch in der Natur in Berlin und Brandenburg pflücken kann, gibt es heute mal eine kleine Hommage an sie.

Himbeere und Erdbeere sind Rosengewächse

Erstaunlich finde ich, dass Himbeeren und Erdbeeren miteinander verwandt sind und auch die Wildrose zur Familie gehört: Alle drei sind Rosengewächse. Bei der Himbeere ist das allerdings deutlich leichter nachzuvollziehen, denn auch sie wehrt sich wie die Rose  mit Stacheln gegen unvorsichtige Berührungen.

Zarte weiße Blüten

Blütezeit der Himbeere ist ungefähr im Mai, es gibt aber auch spätere Sorten. Die Blüten sind zart und weiß und lassen in der Mitte schon die späteren Früchte erkennen. Der Strauch  selbst kann bis zu zwei Meter hoch werden, er rankt ein bisschen, aber deutlich weniger als die Brombeere, die ein dichtes Gestrüpp bilden kann. Wer nicht sicher ist, ob er vor einem Himbeer- oder einem Brombeer-Strauch steht, kann vorsichtig unter die Blätter fassen: Brombeerblätter sind unten hell und haben in der Mitte nicht zu unterschätzende Stacheln. Himbeerblätter (sie sind dreigeteilt wie die der Brombeere) haben nur angedeutete Stacheln.

Ein Pionier im Wald

Himbeer-Sträucher wachsen  gerne dort, wo eine Lücke im Wald entstanden ist. Oder auf Brachen und an Waldrändern. Zu große Hitze und Staunässe mögen sie gar nicht, mit ein bisschen Schatten und hoher Luftfeuchtigkeit aber kommen sie gut zurecht.

Keine Beere, sondern eine Sammelsteinfrucht

Vögel und andere Tiere lieben die süßen Früchte – Menschen natürlich auch. Wer kann der samtigen Oberfläche und dem intensiven Sommer-Geschmack schon widerstehen? Interessant ist, dass die Himbeere eigentlich gar keine Beere ist. Botanisch gehört sie zu den Sammelsteinfrüchten (erkennbar an den kleinen Knubbeln – auch Brombeere und Moltebeere gehören dazu). Und wenn wir schon mal dabei sind: Die Erdbeere ist auch keine Beere, sondern eine Sammelnussfrucht (erkennbar an den gelben Nüsschen auf der Haut).

Gesund für Mensch und Tier

Im Wald ist die Himbeere (deren Name sich übrigens vom altnordischen Wort „hind“ für Hirschkuh ableitet und deshalb in etwa „Beere der Hirschkuh“ heißt) ein wahrer Segen. Sie versorgt Insekten mit Nektar, ist Kinderstube für mehr als 50 Schmetterlingsraupen und spendet im Herbst größeren Tieren (und Menschen) ihre Früchte. Die sind übrigens nicht nur lecker, sondern auch noch sehr gesund: Sie enthalten viel Vitamin C, außerdem Vitamin E, Natrium, Eisen, Magnesium, Kalzium, Kalium und einiges mehr. Die Himbeere wirkt blutreinigend und entzündungshemmend, stärkt das Immunsystem und hilft bei Frauen-Leiden. Neben den Früchten werden auch die Blätter verwendet: Man kann aus ihnen Tee zubereiten.

Die Himbeere – und was man alles daraus machen kann

Wer den Geschmack der Himbeere mit in den Winter nehmen möchte, kann die frischen Früchte zu Marmelade oder Saft verarbeiten, mit Alkohol versetzt werden sie zu Himbeergeist. Nach dem Pflücken muss man sich aber beeilen: Himbeeren sind sehr empfindlich und schimmeln schnell. Und das haben diese königlichen Früchte nun wirklich nicht verdient!

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